Too high, can't come down
It's in the air and it's all around
Can you feel me now?
Der Song Toxic von Britney Spears und ihre dazugehörige Bühnenchoreografie werden in der Performance Slowburn um das 16-fache verzögert aufgeführt. In dieser extremen Ausdehnung verweigert sich die Choreografie der unmittelbaren Befriedigung der ursprünglichen 143 Beats per Minute. Alles befindet sich in einem Zustand des ständigen Werdens: Pop wird zu Tiefenzeit.
Slowburn ist meine zweite ästhetische Untersuchung in meinem mehrjährigen Kunst- und Forschungsprojekt States of Exhaustion. Ausgehend von chronischer Erschöpfung und Müdigkeit als Syndrom einer hyperkapitalistischen Leistungsgesellschaft, suche ich darin nach Dramaturgien und Narrationen des Widerstands. Mit den Performer:innen Marie Popall, Benjamin Spinnler und dem Sound-Designer Ernesto Coba Antequera setze ich der Müdigkeit nicht die Aktivität, sondern die Verzögerung von Handlung entgegen. Wir widersetzen uns dem Call to Action. So wird Slowburn zu einem hypnotisierendes Manifest gegen die fortwährende Beschleunigung unserer Gegenwart.
Von Benjamin Burger
Mit Marie Popall, Benjamin Spinnler
Sound-Design Ernesto Coba Antequera
Bühne Thomas Giger
Styling Henriette Herm
Produktionsleitung Antje Czudaj, Daniela Guse
Oeil Extérieur Sabina Aeschlimann, Mona de Weerdt
Unterstützt von Stadt Zürich, Schweizer Interpretenstiftung
Koproduktion Gessnerallee Zürich